Die Mutter ruft an.
Es geht um ihren 3 Monate alten Sohn P.. Er hat seit Tagen Schnupfen, ist total verrotzt, kann deshalb nicht richtig atmen, besonders beim Stillen. Dann ist er ganz verzweifelt. Am Wochenende hatte er auch Fieber, so um die38°. Die Mutter versuchte das mit Salzwasser, Muttermilch, Engelwurzbalsam selbst zu behandeln.
Schnupfen? Es hängt hinten drin. Die Mutterversucht es abzusaugen. Der Schleim ist weiß und flüssig, es läuft nicht.
Sonst?
Er schwitzt seitdem sehr stark, am Oberkörper und am Kopf.
Wann?
Nachts ist es viel schlimmer, auch beim Stillen.
Sonst?
Er ist groß und propper, wog bei der Geburt 4 Kg. Ist bei der Geburt steckengeblieben und mit der Saugglocke geholt worden.
Bisher?
Problemlos, nur Blähungen, keine Behandlung bisher.
Es handelt sich also „nur“ um einen Schnupfen bei einem Kleinkind, der dieses aber beträchtlich quält und beeinträchtig und deshalb ein gutes Mittel von Nöten ist. Ausserdem ist sein Allgemeinzustand ebenfalls beeinträchtigt (Fieber, Schweiss). Zum helfenden Mittel führte das starke Schwitzen nachts.
Sambucus niger, der schwarze Holunder ist in der Homöopathie gut bekannt für diese Art von Schnupfen, bei Neugeborenen und bei Kleinkindern.
Ein Blick in den Böricke, eine Materia medica bestätigt dies:
„Wirkt besonders auf die Atemorgane, trockener Schnupfen bei Kleinkindern. Reichliches Schwitzen begleitet viele Beschwerden.
Die Mutter sollte P. 3 Globuli aus der Hausapothek von Sambucus nigra C 30, unter die Zunge legen und morgen wieder anrufen.
Ein Tag später
Die Mutter hat am nächsten Tag nicht, wie vereinbart angerufen, weil es gleich schnell besser wurde. Der Schweiß ist viel besser. Der Schnupfen ist aber noch etwas da, behindert ihn aber nicht mehr.
Manchmal ist bei akuten Fällen der Spuk mit einer Mittelgabe (des passendes Mittels) vorbei. Sehr viel häufiger aber braucht es eine oder mehrere Wiederholungen. Deshalb noch einmal: Sambucus nigra C30, 3 Glob. unter die Zunge.
Bitte beachten Sie:
Die Mittelempfehlungen beruhen auf Erkenntnissen der Homöopathie selbst und sind wissenschaftlich nicht erwiesen. Die Fallbeschreibungen ersetzen nicht eine Diagnose und sollen auch nicht zur Selbstmedikation anregen.
Namen und Daten der Patienten wurden aus Günden des Datenschutzes verändert.